Handtücher und Bademäntel, Shampoo und Hausschuhe – gute Hotels lassen sich etwas einfallen, damit die Gäste sich bei ihnen wohlfühlen. Nicht selten muss das Personal jedoch nach der Abreise der Gäste feststellen, dass diese lange Finger gemacht haben. Was darf der Gast aus dem Hotelzimmer mitnehmen und was nicht? Wo hört das Souvenir auf und fängt der Diebstahl an? Wenn der Gast etwas aus dem Hotelzimmer mitnehmen will, bewegt er sich rein rechtlich gesehen in einer Art Grauzone.

Was darf der Gast aus dem Hotelzimmer mitnehmen?

Handtücher und Bademäntel, Shampoo und Hausschuhe – gute Hotels lassen sich etwas einfallen, damit die Gäste sich bei ihnen wohlfühlen. Wenn es nach dem Gesetz geht, darf der Gast gar nichts aus dem Hotelzimmer mitnehmen. Auch die beliebten Kleinigkeiten wie Seife, Shampoo oder eine Zahnbürste sind rein rechtlich Eigentum des Hotels und gehören zur Ausstattung. Sie sind nur für den Gebrauch während des Aufenthalts gedacht. Allerdings drücken viele Hotels beide Augen zu, wenn der Gast die Hygiene-Artikel in den Koffer packt. Zudem entsorgt das Reinigungspersonal die Hygiene-Artikel aus dem Bad, wenn diese angebrochen sind. Das gilt übrigens auch für die Einwegpantoffeln, die viele Gäste ebenfalls gerne aus dem Hotel mitnehmen. In vielen fünf Sterne Hotels werden die Pantoffeln sogar mit dem Namen des Gastes bestickt. In diesen Fall ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der Gast sie als Andenken aus dem Hotelzimmer mitnehmen darf.

Was darf der Gast nicht?

Selbst wenn viele Hotels großzügig und nachsichtig sind, wenn der Gast etwas aus dem Hotelzimmer mitnimmt, bei einigen Dingen hört die Freundlichkeit jedoch auf. Dies ist immer der Fall, wenn die Gäste Bettwäsche, Kissen, Bettdecken oder sogar Möbel aus dem Hotelzimmer mitnehmen. Das ist Diebstahl und wird von den Hotels auch angezeigt. Zudem kommen die Gäste auf eine Art „schwarze Liste“ und haben damit Hausverbot. Das Gleiche gilt übrigens auch, wenn die Gäste auf dem Zimmer essen und anschließend „vergessen“, das Besteck wieder abzugeben. Bei einigen Souvenirjägern unter den Gästen stehen besonders Besteck sowie Porzellan mit dem Schriftzug oder dem Logo des Hotels hoch im Kurs. Daher gibt es diese Dinge vielfach im Hotel zu kaufen. Einfach mitnehmen ist keine gute Idee.

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Wie reagieren die Hotels auf Diebstahl?

Nehmen die Gäste größere Dinge aus dem Hotelzimmer mit, dann reagieren die Hotels ganz unterschiedlich. Nicht unüblich ist, dass Hotels bei der Polizei Anzeige erstatten, es gibt aber noch andere, diskrete Wege. Bei hochwertigen Gegenständen verstehen die Hotels keinen Spaß, verzichten aber auf eine Anzeige. Stattdessen setzen sie die Dinge, die der Gast mitgenommen hat, auf die Hotelrechnung. Der Gast hat in dem Fall die Wahl: Er kann das, was er hat mitgehen lassen, wieder auspacken oder es bezahlen. Die überwiegende Anteil der Gäste bezahlt, um sich die Blamage zu ersparen, in der Hotelhalle den Koffer auspacken zu müssen.

Fazit

Laut einer Umfrage unter Hotelbesitzern nehmen 69 Prozent der Gäste Hygiene-Artikel mit. Dann folgen mit 34 Prozent Utensilien für den Schreibtisch, wie Kugelschreiber oder Briefpapier. 28 Prozent der Gäste packen Handtücher ein und sechs Prozent wollen auf den weichen Bademantel nicht mehr verzichten. Nur zwei Prozent bedienen sich beim Inventar und lassen Decken, Möbel, Föhn oder Kaffeemaschine mitgehen. Übrigens, besonders oft wird in vier Sterne Hotels gestohlen.

M.Irfan